Von Port Douglas bis in die Northern Territory (16)

12.08.- 17.08.2023 (110. - 115. Reisetag)

Wir fahren den Bloomfieldtruck durch den Daitre National Park. Die Straße ist für uns gut passierbar. Der dichte Regenwald beeindruckt uns sehr. Die Bäume sind hoch und der Wald ist an vielen Stellen undurchdringlich. Den Kasuar im Flussbett übersehen wir leider. Vom ihm wird uns nur erzählt. Das viel angepriesene, selbst hergestellte Eis mit tropischen Früchten lockt alle Touristen an. Schlangen bilden vor dem Verkaufstresen. Uns überzeugt es leider nicht wirklich.

Port Douglas ist ein reizvolles kleines Städtchen direkt am Meer. Es bietet viele Geschäfte und Restaurants. Jeder scheint in Urlaubsstimmung zu sein. Die Restaurants und Kneipen sind sehr gut besucht und als wir genau hingucken, merken wir auch weshalb. Die australischen Matildas spielen gegen Frankreich und alle bibbern und zittern mit. Eine tolle Atmosphäre ist das! Wir bummeln durch den Ort und sind sehr angetan.

Wir übernachten in der Nähe des Strandes und bekommen keinen Ärger. Wunderbar! Am Morgen schlendern wir mit unserem Latte Macchiato in der Hand über den Strand und sind trotz der frühen Uhrzeit nicht allein. Wieder treffen wir auf eine junge Argentinierin, die versucht im Land Fuß zu fassen. Sie reist grad ganz allein und hält sich unter anderem mit Yogastunden über Wasser.


Jetzt geht es zurück in Richtung Cairns. Kurz vorher klappern wir wieder einige Geschäfte ab, da wir ja gern alles perfekt haben. Wir übernachten in Cairns in einer Nebenstraße, da es auch hier verboten ist, am Promenadenparkplatz zu campen. Manchmal wundert es uns, dass man dort atmen darf. Die Kinder sollen nicht toben, die Hunde müssen an die Leine, die Fahrräder zu Hause bleiben, ….. Schön ist es trotzdem!


Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf gen Westen durch das Atherton Tableland. Eine Wahnsinnslandschaft, die uns sehr beeindruckt. Es ist grün, hügelig, sehr Serpentinenreich und dann wieder offen, mit riesigen, bestellten Felder und einem tollen Blick auf die nächsten Berge, die unseren Mittelgebirgen ähneln. Wir sind auf dem Weg zu den Crater Lakes Cottages, wo es die Victoria Riffel Birds gibt. Die Besitzer der Cottages sind sehr freundlich und machen es uns möglich, an den Hütten, die sie vermieten, auf die Vögel zu warten. Die Männchen führen da manchmal einen Tanz auf, bei dem sie die Schwanzfedern spreizen und ganz besonders schön sind. Wir haben Glück und einige Weibchen erscheinen. Von den Männchen sehen wir nur junge Tiere, die zwar manchmal auch schon üben, an diesem Nachmittag aber nicht in Tanzstimmung sind. Etwas enttäuscht fahren wir weiter. Eine Wiederholung ist leider nicht möglich, da die Hütten in den nächsten Tagen vermietet sind.


Jetzt beginnt die lange Tour nach Westen, auf der wir nur wenige Highlights auf dem Zettel haben. Wir fahren erstmal, bis wir müde sind und auf einem der vielen kostenlosen Plätze direkt an der Straße übernachten. Nach 3 Stunden Fahrt am nächsten Morgen beschließen wir am Porcupine Nationalpark zu frühstücken. Anschließend wandern wir noch in die Gorge und baden dort. Irgendwie gefällt es uns so gut, dass wir uns auf dem Campingplatz anmelden und dort den Rest des Tages verbringen. Abends lernen wir ein Pärchen aus der Gegend aus Adelaide kennen. Sie haben dort viel Platz und sind sehr interessiert an Kontakt zu uns. So klönen wir eine ganze Zeit und dürfen nur mit dem Versprechen schlafen gehen, sie besuchen zu kommen und bei ihnen eine Mahlzeit einzunehmen. Wir haben dies gern getan und sie davor gewarnt, dass wir wirklich kommen.

Am nächsten Tag brausen wir die langen Straßen entlang. Sie sind in gutem Zustand, der Verkehr ist überschaubar. Eindrucksvoll brettern uns manchmal die ewig langen Road-Trains entgegen. Sie bestehen aus einem Zug-LKW und meist 2-3 Anhängern. Sie dürfen nur 53m lang sein. Das ist aber sehr lang. Die Landschaft ist noch recht grün, viele überfahrene Kängurus liegen am Straßenrand. Vögel fressen ihr Aas. Die Tiere brauchen dringend eine Verkehrserziehung. Ich fahre inzwischen auch manchmal und bekomme immer mehr Sicherheit im Umgang mit dem großen Rockhopper.

Auf halber Strecke nach Mount Isa machen wir einen Abstecher zur Mary Kathleen-Uran-Mine. Sie ist schon länger stillgelegt, aber es gibt dort einen wunderbaren tiefblauen See, den man über eine Holperstraße recht gut erreichen kann. An den See darf man nicht gehen, da sich dort wohl ungesunde Strahlung rumtreibt. Für einen Drohnenflug in der Mittagszeit reicht es allemal.

 

Schließlich kommen wir im sagenumwobenen Daly Waters Pub an. Hier gibt es einen Campingplatz und eine weltberühmte Kneipe, die alles, was man mit dem Outback verbindet, verkörpert. Es stehen viele alte Autos herum, historische Benzin-Zapfsäulen neben modernen und das Steakessen am Abend ist ein Muss. Wir bekommen einen Campingplatz zugewiesen und direkt neben unserem Auto ist eine Vogeltränke, die von vielen kreischenden, knallbunten Rotnackenloris besetzt wird. Sie sind leider ein wenig scheu, so dass sie bei plötzlichen Bewegungen schnell weg sind. Wir hoffen auf den Sonnenauf- und untergang.

Für den Abend haben wir uns im Restaurant angemeldet. Bis dahin genießen wir den Landstrom, die Duschen und das Nichtstun.

Als wir zum Abendessen kommen, sind schon etliche Gäste da. Das Restaurant ist dafür berühmt, dass Frauen gegen einen BH ein freies Getränk erhalten. Die BHs baumeln über der Theke. Ob es heute auch noch funktioniert, haben wir nicht ausprobiert. Ich habe leider keinen BH über.

Auf der Bühne steht bereits ein Gitarrenspieler, der die Zuhörer mit Countrymusik beglückt und auch versucht, die Kinder mit dem Ententanz aus der Reserve zu locken. Das ist hier aber genauso schwierig wie anderswo. Zwei, drei Kinder trauen sich, die anderen halten sich zurück. Pünktlich um 19 Uhr werden dann die Gäste, die ein Mahl vorbestellt haben, aufgerufen. Alles ist super durchorganisiert und funktioniert wie am Schnürchen. Wir bekommen unsere Teller mit Steak und Fisch, Pommes und einer Spur Salat. Es schmeckt herzhaft und gut, haut uns jedoch nicht um. Es ist halt deftige Kost für einheimische Australier und keine Sterneküche. Die Atmosphäre ist urig, die Leute trinken ihr Bier und gehen, genau wie wir, früh schlafen.


Am nächsten Morgen sitzen die Rotnackenloris wunderschön auf einem blühenden Baum und beachten uns Fotografen gar nicht. Hin und wieder schrecken sie auf und fliegen weg. Das hat aber mit uns gar nichts zu tun. Die Lichtverhältnisse sind herausfordernd, aber uns gelingt doch das eine oder andere Foto. Ein schönes kleines Intermezzo war das in dieser Idylle hier. Wir haben es sehr genossen und freuen uns auf den nächsten schönen Punkt unserer Fahrt: Bitter Springs

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