Südsee – klingt wie ein Traum …. (31)
21.06.24 – 10.07.24 (331. - 350. Reisetag)
Diesmal von Uwe geschrieben!!!
Und wir haben uns diesen Traum erfüllt. Wann sind wir schon einmal dichter an Französisch Polynesien (Tahiti) als hier in Australien. 3 Monate vor unserer Abreise haben wir alles gebucht, was alles andere als einfach war. So muss man von einem Atoll auf das nächste fliegen, da sie alle recht weit auseinander liegen. Es gibt nicht allzu viele Hotels und wir hatten beschlossen, es uns zumindest für zwei der drei Wochen richtig nett zu machen.
Nachdem wir unseren Rockhopper bei Freunden etwas außerhalb von Brisbane geparkt haben, geht es dann am 21.06.24 los nach Tahiti. Man macht sich gar keine Vorstellung, wie weit Französisch Polynesien selbst vom Osten Australiens entfernt ist. Mit zwei Stunden Zeit zum Umsteigen in Auckland (Neuseeland) braucht man ganze 11 Stunden. Aufgrund der Datumsgrenze sind wir in Tahiti um 2 Uhr früh in Tahiti gelandet. 10 Stunden bevor wir in Brisbane losgeflogen sind 🤣. Da wir doch sparsame Menschen sind, haben wir den Rest der Nacht auf dem Flughafen verbracht und sind mit Sonnenaufgang per Taxi in den Fährhafen von Papeete (Tahiti) gefahren, von wo aus wir die Fähre nach Moorea – unserem ersten Ziel – nehmen. Um 8 Uhr früh kommen wir auf Moorea an, wo wir eigentlich in einem kleinen Café frühstücken wollen, das es hier aber nicht gibt. So haben wir uns am Wasser niedergelassen, ein bisschen Siesta gemacht und sind gegen 10 Uhr per Taxi in unsere erste Luxusunterkunft gefahren. Ganze 4 Nächte logieren wir in einem wunderschönen Beach Bungalow mit Blick auf das Wasser – einfach schön! An dem einzigen Regentag fahren wir mit einem Mietwagen einmal um die Insel herum und bewundern die Yachten der Weltumsegler. Der Blick auf die bizarren Berge wird uns aber vom strömenden Regen verwehrt. Moorea und Tahiti sind richtige Inseln mit Bergen, die aus dem Meer herausragen und eine wunderschöne tropische Bewaldung haben.
Der Hauptgrund für unsere Reise in die Südsee ist mein Wunsch, an unglaublichen Tauchspots zu tauchen. Da ich mich ja immer wieder selbst fordern muss, habe ich mir ein Unterwassergehäuse für meine Nikon Z8 Kamera zugelegt, um mich auch mal in der Unterwasserfotografie zu versuchen. Für mich ist das ein völlig neuer Bereich in der Fotografie! Die Tauchgänge auf Moorea sind nicht sehr anspruchsvoll und ich komme ganz gut mit der Kombination tauchen und fotografieren klar. Die Unterwasserwelt hier ist nicht so beeindruckend, wie ich sie mit vorgestellt habe, aber die Begegnung mit einem 3m großen Lemonhai, der genau auf mich zu schwimmt und dann kurz vor mir abdreht, ist ein unglaublich cooles Erlebnis, bei dem mir der Puls kurzfristig mehr als ein wenig ansteigt – man weiß ja nie…
Zurück geht es nach Papeete (Tahiti), wo wir eine Nacht im Kon Tiki Hotel verbringen, um die Stadt ein wenig kennen zu lernen. Naja, die ganzen Segelyachten der Weltumsegler haben uns begeistert und die Luxusyachten der Milliardäre, die hier fest gemacht haben, sind einfach unglaublich! Die Uferpromenade ist sehr schön, aber das war es dann auch schon…
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Rangiroa, wo wir das erste Mal in unserem Leben richtigen Luxus gebucht haben. Einen super Bungalow mit Blick auf das türkis blaue Wasser und einem eigenen Infinity Pool am Bungalow – einfach mega schön. Die ganze Anlage besticht durch eine einzigartige Schönheit und wir genießen die Zeit. Ganz in der Nähe von unserem Resort ist das Rangiroa Dive Center, wo ich ein paar Tauchgänge gebucht habe. In dem Tiputa Pass, wo eine ordentliche Strömung durchgeht, tummeln sich Delfine und Haie. Leider haben wir extrem viel Wind und 3m hohe Wellen, so dass etliche Tauchgänge gestrichen werden, da es in einem kleinen Zodiac in den Wellen ziemlich risky ist. So sieht es zumindest meine Tauchschule, während andere immer rausfahren. Du kannst dir vorstellen, dass ich wenig erfreut darüber gewesen bin. Aber immerhin – ich habe die Delphine gesehen und bin mehr als begeistert von diesen großartigen Tieren. Haie gibt es auch, aber im Vergleich zu dem, was noch kommen wird, ist das hier alles andere als erwähnenswert. Ich habe meine Skills in der Unterwasserfotografie weiter ausgebaut, was schon sehr fordernd ist im Vergleich zum Tauchen ohne Kamera. Silke und ich haben die Zeit in unserem Luxusbungalow genossen und es uns gut gehen lassen, zumal wir ja wussten, dass die letzten 7 Tage auf Fakarava sehr wenig davon geben wird.
Wie in Franz. Polynesien üblich müssen wir wieder in einen kleinen Inselhopper steigen und von Rangiroa nach Fakarava fliegen. Von dort aus geht es in knapp einer Stunde auf der Ladefläche eines Minilasters gen Süden, bevor wir in ein Motorboot steigen, das uns nach Tetamanu Village, weit entfernt von jeder Zivilisation, bringt. Hier gibt es kaum Luxus. Wir beziehen einen unendlich rudimentären Bungalow, mit einer völlig durchgelegenen, muffigen Matratze, einer Dusche, die eigentlich keine Dusche ist, und einer Tür, die uns aufgrund des Windes immer aus der Hand gerissen wird. Die Landschaft und die Lage der kleinen Insel, auf der die Hütte liegt, ist dafür einzigartig und die Atmosphäre mit den anderen Tauchern ist supernett – ein international gemischtes Treffen von Menschen, die alle das gleiche Interesse haben: Tauchen an der „Wall of Sharks“! Die Mahlzeiten werden pünktlich und gemeinsam um 7 Uhr, 12 Uhr und 19 h. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Das fällt dem einen oder anderen Vegetarier oder Gemüse- und Obstliebhaber nicht immer ganz leicht. Unter uns schwimmen die Haie im kristallklaren Wasser umher und warten auf die Essensreste. Einfach megacool, so dass wir auch über die sehr einfachen Unterkünfte hinwegsehen können.
Nun aber zum Tauchen – um es kurz zu machen: Es ist sensationell!!!! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so etwas gibt, geschweige denn, dass ich dies jemals so hautnah erleben werde. Nach meinen Erfahrungen mit den Drift Dives in Rangiroa kann mich die Strömung nicht mehr aus der Ruhe bringen. So werden wir an einer richtigen „Wand“, die nur aus grauen Riffhaien besteht, vorbei getrieben. Die Haie müssen ständig in Bewegung sein, um sich über ihre Kiemen mit Sauerstoff zu versorgen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Haie tagsüber, wenn sie in der Strömung stehen, 15 Prozent weniger Energie benötigen, um sich zu bewegen. Somit ist der Fakarava Kanal ein einzigartiger Platz für Haie. Leider muss ich mit anderen Tauchern tauchen, die nur den Open Water Tauchschein haben und somit nur bis zu 18 Meter tief tauchen dürfen. Ich bekomme nach 2 Tagen den Eindruck, dass sich das nicht ändern wird, und habe ich mich kurzerhand bei einer anderen Tauchschule eingemietet, die zwar nicht vor Ort ist, aber jeden Tag mit einem Boot kommt und mich abholt. Du kannst dir vorstellen, dass das nicht auf große Gegenliebe bei meiner Tauchschule gestoßen ist, aber ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass ich gerne auch tiefer tauchen will, da es auf 28 und 23 Metern zwei kleine Höhlen gibt, in denen man geschützt und ohne Strömung das Treiben der Haie beobachten und filmen kann. Es folgen 4 weitere Tauchgänge mit der anderen Tauchschule, die alles bisher Gesehene in den Schatten stellt. Riesige Fischschwärme, durch die die Haie hindurch schwimmen, wunderschöne Korallen und natürlich die „Wall of Shark“. Wer Amazon Prime hat, kann dort den Film „700 Haie in der Nacht“ schauen. Alle Aufnahmen stammen genau von dort! Nicht zu vergessen der sensationelle Nachttauchgang, an dem die Haie beim Jagen sind und so dicht unter uns hindurch und um uns herum schwimmen, dass sie uns manchmal im Eifer des Gefechts auch berühren. Einfach mega, mega cool!!!!
Silke wird beim Schnorcheln immer mutiger und so machen wir etliche Drift Schnorchelgänge, bei denen man auch unter Haien ist, die um einen herumschwimmen. Das einzige etwas Aufregende ist dabei, dass man die richtige Stelle nicht verpassen darf, an der man aus der Strömung raus schwimmen muss, ansonsten wird es wohl eine etwas längere Reise. Auch wenn Silke nicht so eine Wasserratte ist, hat sie das schon sehr beeindruckt… Die Zeit meiner Abwesenheit hat sie mit dem Studium der neuen Photoshop Masterclass von Jan Wegener verbracht. Sie hat sich richitg darin verbissen und ihre Fähigkeiten Bilder zu optimieren auf ein deutlich höheres Level katapultiert. Absolut klasse!
Letztendlich können wir sagen, dass wir zwar den Luxus auf Moorea und Rangiroa sehr genossen haben, aber die Erlebnisse beim Tauchen auf Fakarava alles andere in den Schatten gestellt haben. Dazu kommt die nette persönliche Atmosphäre, in der viele Gespräche stattgefunden haben und einige nähere Kontakte entstanden sind. Da kann man auch über die anderen Unannehmlichkeiten ein wenig hinwegsehen.
Auch hier vergehen die 7 Nächte wie im Flug und schon geht es zurück nach Papeete. Da unser Flug am nächsten Morgen um 4.30 Uhr zurück nach Brisbane startet, haben wir kein Hotelzimmer gebucht, sondern unser Gepäck in ein Schließfach gepackt und sind nach „Downtown“ genau passend zur Happy Hour gefahren, wo wir dann mehrere deutsche Weltumsegler kennen gelernt haben, mit denen wir die ersten Stunden der Nacht sehr nett verbracht haben. Die Besichtigung eines Weltumsegler Katamarans hat bei mir sogleich neue Ideen für das weitere Leben hervor gerufen 🤣. Die Nacht ist dann etwas mühsam. Letztendlich sind wir wohlbehalten mit unendlich vielen großartigen Eindrücken wieder in Brisbane gelandet. Was für ein schöner Urlaub vom Reisen…
Besonders schade ist aber, dass ich so unendlich viel tolles Unterwasser Videomateriel habe und ich es bisher nicht ansatzweise geschafft habe, daraus einen kleinen netten Film zu schneiden.... Aber ich hoffe inständig, dass ich dafür demnächst irgendwann ein wenig Zeit finde.
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