Retroperspektive - eine Fotoreise durch Island
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Auch auf dieser Fotoreise bot uns Island wieder viel Beeindruckendes. Schon einen Tag vor Beginn waren 3 der 6 Teilnehmer angereist. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, einen kleinen Aperitif zu servieren, bevor wir am nächsten Tag richtig starten wollten. Auf der Speisekarte stand Gunhever, im Süden von Keflavik gelegen, wo uns neben einem grandiosen Sonnenuntergang auch noch Polarlichter geboten wurden. :-)
Am nächsten Tag war die Crew dann vollständig und es ging zunächst zum Lighthouse in Akranes. Strahlender Sonnenschein – kein Wölkchen am Himmel und alles mit einer wunderschönen weißen Schneedecke überzogen. Zum Fotografieren nicht gerade eine Idealbedingung, aber um einen ersten Eindruck von der isländischen Landschaft zu bekommen gerade richtig. Der Burger Stopp an der N1 Tankstelle in Borganes war dafür recht ernüchternd. Ca. 17,00 Euro für einen eher fettigen als leckeren Burger mit Pommes gaben einen ersten Eindruck von der aktuellen Preisstruktur in Island. Unsere erste Übernachtung war in Grundafjördur, wo wir gleich 3 Nächte verbracht haben. Als wir gerade erschöpft ins Bett fallen wollten, fingen die Polarlichter am Himmel an zu flackern. Rein in die Klamotten und ab in Richtung Kirkjufjell. Wir stoppten an einer schönen Stelle vor dem berühmten Wasserfall und machten wirklich schicke Bilder vom Polarlicht über dem Kirkjufell.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir auf der Halbinsel Snaefellsnes. Ein wunderschönes Gebiet für tolle Fotos! Neben Strukturen im Schnee, Lavafeldern, dem beeindruckenden Felsentor in Arnastapi, den weißen Möven vor dem schwarzen Lavastrand und vielen anderen Motiven, hat der „berühmte“ Kirkjufjell eindeutig an Reiz verloren. Hunderte Touristen reihten sich wie an einer Perlenschnur selbst bei Regen an dem Wasserfall, der im gefrorenen Zustand nicht so beeindruckend ist, auf und versuchten ein gutes Foto zu machen. Schade, denn so richtig schön ist das nicht mehr. Nach eindrucksvollen Tagen ging es weiter in Richtung Gulfoss. Ein kurzer Stopp in Thingvellir, dann mein Lieblingswasserfall: Der Bruarfoss! Wir konnten in aller Ruhe fotografieren und den wunderschönen Wasserfall genießen. Fragen wie „Worauf soll ich beim Bildaufbau besonders achten?“, „Wie lange soll ich belichten? Welchen Graufilter setzte ich am besten ein?“, „Brauche ich einen Grauverlaufsfilter“ usw. konnten geklärt und ausprobiert werden, so dass jeder Teilnehmer zu schönen Fotos gekommen ist. Auch mein Kopter kam zum Einsatz, durch den wir den Bruarfoss aus einer ganz anderen Perspektive erleben konnten. Nur eine Nacht blieben wir im schönen Hotel Gulfoss, bevor es am nächsten Tag weiter nach Vik ging. Bereits vor Sonnenaufgang fuhren wir zum Geysir Strokkur und erlebten mit nur sehr wenigen Touristen einen Sonnenaufgang der Extraklasse.
Was ist eine Reise nach Island, ohne in einer heißen Quelle gebadet zu haben? Auf dem Weg nach Vik gibt es eine der für meinen Geschmack schönsten heißen Quellen in Island. Ein Badestopp gehört natürlich zum Pflichtprogramm und wir genossen die Zeit im warmen Wasser inmitten der Natur. Vik erwartete uns mit ganz ungewöhnlichem Wetter – Windstille! Das sollte sich aber am nächsten Tag ändern. Viel hatte ich den Teilnehmern von den heftigen Stürmen auf Island erzählt – so richtig vorstellen konnten sie sich das nicht. Als wir dann am Strand von Reynisfjara fast weggepustet wurden und der fliegende Sand ein extrem unangenehmes Prickeln im Gesicht hinterließ, glaubten sie mir, dass es in Island auch stürmisch sein kann J. Da der Wind von Norden kam, war der Strand durch die Steilküste sehr geschützt, was nur wenige Touristen wussten, denn wir waren fast alleine dort. Apropos „fast alleine“: Island boomt – das steht völlig außer Frage, aber es gibt abgesehen von den touristischen Highlights viele kleine Dinge am Wegesrand zu entdecken, die glücklicherweise noch nicht jeder kennt J. Die drei Tage in Vik sind in jedem Fall wie im Fluge vergangen.
Den krönenden Abschluss bot die Gegend um die Gletscherlagune Jökulsarlom, wo wir weitere drei Nächte verbracht haben. Natürlich ist der Lavastrand mit den angetriebenen Eisblöcken eines der ganz großen Hightlights. Es ist immer wieder ein großes Vergnügen dort fotografieren zu können. Leider forderte der Nordatlantik trotz meiner deutlicher Warnungen ein Opfer: Ein Teilnehmer nahm samt seiner Kamera ein Bad in den kalten Fluten des Meeres, was zumindest der Kamera überhaupt nicht gut getan hat... Was wäre das Gebiet um den Jökulsarlom ohne den Besuch einer Eishöhle. Mein Guide, mit dem ich schon seit Jahren zusammenarbeite, wusste genau, was wir suchen. Er führte uns in eine Eishöhle, die zwar nicht groß war, dafür waren wir alleine dort. So konnten wir so lange fotografieren, wie wir Lust hatten. Was will man mehr.
Die Zeit in Island verging wieder einmal rasend schnell und nach einem schönen Sonnenaufgang in Stokksnes ging es zurück nach Keflavik, wo wir an unserem letzten Abend ein „Fisch satt“ im Kaffee Duus genossen. Dann hieß es für die meisten Teilnehmer Abschied von Island zu nehmen. Ich bin noch drei Tage geblieben und hatte das große Vergnügen mit drei lieben Schweizer Freunden mal etwas ganz anderes auf Island zu fotografieren – Fashion Photography stand auf dem Programm...
Stimmen von Teilnehmern zu der Reise:
Lieber Uwe,
beim Sortieren der Aufnahmen wird einem nochmal bewusst, an welch vielfältigen Fotoplätzen Du uns in den knapp 2 Wochen geführt hast.
Ungünstige Wetterbedingungen, aber auch spezielle Wünsche konnten durch Uwes umfangreiche Ortskenntnisse und die Flexibilität der kleinen Gruppe erfolgreich gelöst werden.
Uwe vermittelte immer fotografische Anreize und unterstützte bei technischen Herausforderungen.
Vielen Dank für die erlebnisreiche, aber auch anstrengende Zeit in Island.
''Nur an den Polarlichtern über dem Gullfoss muss noch gearbeitet werden ;-)''
Alles in allem eine absolut gelungene Fotoreise. Herzlichen Dank an Uwe.
Kommentare
Kommentar von Alice |
Kurz und knackig: «Muss man erlebt haben!»
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