Lencois Maranhenses – Reise in den traumhaftenNordosten Brasiliens


Um 3.00h nachts klingelt der Wecker – wir müssen aufstehen! Um 3.30h geht es zurück nach Cuiaba, von wo aus um 8.00h der Flieger über Sao Paulo nach Sao Luiz startet. Alles andere als eine angenehme Uhrzeit, aber ansonsten wäre der Transfer nach Sao Luiz nicht zu schaffen. Ein wenig Neid empfinden wir gegenüber den Dreien, die schon nach Hause fahren. Sie können einige Stunden länger schlafen.

Unser Gepäck kommt komplett in Sao Luiz an, der Transfer per Taxi zum Hotel klappt prima und um 17.00h treffen wir uns in der Lobby des Hotels Luzeiros (ein wahrlich schickes Hotel direkt am Strand) mit allen Teilnehmern der Reise.

Um etwas von der Stadt Sao Luiz zu sehen, fahren wir per Taxi ins Zentrum und gehen in einem schönen Restaurant sehr lecker essen. Ein kleiner Bummel durch das Zentrum rundet den Abend ab. Die Leute hier sind sehr entspannt. Sie sitzen in Restaurants auf Plätzen direkt an der Straße, es gibt Livemusik und die Stimmung wirkt sehr entspannt. Dennoch sollte man ein wenig aufmerksam sein, denn wie überall gibt es gerade in brasilianischen Großstädten böse Buben. Es ist schon beeindruckend, wie anders der Nordosten Brasiliens im Vergleich zum Süden Brasiliens ist.

 

Am nächsten Morgen werden wir abgeholt und es geht in den Norden des Lencois Maranhenses Nationalpark. Unser Hotel ist etwas außerhalb des Ortes gelegen, recht einfach aber dennoch sehr liebevoll gestaltet und gemütlich. Gleich am Nachmittag starten wir unsere erste Tour in die Dünen. Obwohl Silke und ich die Dünen durch einige Besuche kennen, sind wir genau wie meine Gäste von der Schönheit überwältigt. Dieser Ort ist einmalig auf der Welt. Schneeweiße Sanddünen werden von teils türkisblauen Süßwasserdünen durchzogen, soweit der Blick reicht. Zur Belohnung gibt es einen schönen Sonnenuntergang, der den Tag abrundet. Am nächsten Morgen geht es dann auf eine Tagestour durch die Dünen. Düne hoch - Düne runter. Unsere Fahrer (wir sind mit 2 Fahrzeugen unterwegs) kennen sich wirklich hervorragend aus. Dennoch fährt sich der eine  im Sand fest 🤣. Obwohl recht viele Touristen unterwegs sind, finden wir eine schöne, einsame Lagune für eine längere Pause. Es ist einfach surreal in so einer Landschaft im 30 Grad warmen, klaren Wasser zu baden….. Mittags halten wir in einer kleinen Oase, wo uns leckerer Fisch und frisch gepresster Ananas- und Maracujasaft serviert wird. Nach einer Pause in den Hängematten, geht es zu einem absoluten Highlight in den Dünen von Lencois Maranhenses – ein brauner Fluss, der durch die Dünen über weißen Sand bis hin zum Meer mäandriert. Ein Eldorado für einen Flug mit der Drohne. Leider haben nicht alle Teilnehmer eine Drohne dabei, aber eine kleine Pause tut ja auch ganz gut 🙃. Am Abend kehren wir völlig kaputt von einem sehr anstrengen Tag in unser Hotel zurück – Abendessen, schlafen, fertig….

Eine letzte kurze Tour in die Dünen vor Sonnenaufgang gibt es für die hartgesottenen Teilnehmer, bevor wir dann nach Barreirinhas fahren, um am Nachmittag einen Rundflug über die Dünen zu machen. Ganz anders als im Süden, ist die Organisation einer solchen Tour hier im Norden doch sehr mühsam. So meinte ein Teilnehmer der Tour, dass er den Eindruck habe, „dass ich selbst die Flugzeuge aus dem Hangar schieben muss, damit alles reibungslos klappt“ – da ist schon was Wahres dran…. Jeder konnte zwei Rundflüge machen, einmal an der offenen Tür, einmal mit Blick aus dem Fenster. Alle waren mehr als begeistert vom Blick und den Fotografiermöglichkeiten– es war das absolute Highlight der Tour! Leider war ich am zweiten Tag alles andere als fit und musste deshalb auf den zweiten Rundflug verzichten 🥲 Natürlich geht es aber auch vom Süden her noch einmal in die Dünen. Hier muss man alles erwandern, die Dünen sind höher und das Wasser noch türkiser – einfach traumhaft.

 

 

Ein weiteres Höhepunkt dieser Tour sind die Scharlachibisse im Paranaiba Delta. Als wir mit unserem Daily im Jahr 2015 in der Gegend waren, sind wir durch die „Little Lencois Dunes“ gefahren, was ein schöner Leckerbissen war. Damals war dort die Welt noch in Ordnung. 2019 tauchten bereits die ersten Windräder auf und heute ist die Gegend leider total von Windrädern verstellt. Wenngleich jeder weiß, dass alternative Energieformen extrem wichtig sind, so kann man sich schon fragen, warum diese auch in landschaftlich besonders schönen Stellen aufgestellt werden und somit kleine Naturparadiese zerstören…

Gegen Mittag treffen wir in unserem Hotel ein. Nach einer kleinen Pause geht es auf eine Bootstour zu den Schlafbäumen der Scharlachibisse. Mit einem hochmodernen, stark motorisierten Boot fahren wir durch das Delta, damit wir noch einen guten Platz bekommen. Wir sind nicht allein und in Brasilien ist dieses Spektakel recht bekannt. Unser Bootsführer positioniert uns genau an der Stelle, die wir wollen. Dann heißt es warten…. Es dauert sicherlich 45 Minuten bis die ersten Scharlachibisse ankommen. Dann geht es los – aus allen Richtungen kommen sie herangeflogen. Man weiß gar nicht, wo man die Kamera zuerst hinhalten soll. Durch meine 400mm Linse kann ich bis zu einem anderen Schlafbaum rüber sehen und bemerke, dass der zum Fotografieren besser sein könnte. Schnell ist der Anker gelichtet und wir schießen rüber. Die Lokation ist tatsächlich besser und wir machen noch schönere Aufnahmen. Einfach klasse! Den nächsten Tag lassen wir ein bisschen ruhiger angehen – naja, auf dem Papier zumindest. Eine Bildbesprechung steht gegen Mittag auf dem Programm, was die Teilnehmer leider unter Stress setzt. Aber diese Besprechungen sind einfach ein wichtiger Teil einer jeden Fotoreise. Jeder kann mal schauen, was die anderen an genau derselben Stelle gemacht haben, so dass man mit vielen Anregungen aus der Sitzung geht. Außerdem erhält jeder eine Rückmeldung zu seinen Fotos. Am Nachmittag / Abend geht es wieder zu den Scharlachibissen. Alle sind genauso überwältigt von diesem Naturschauspiel wie am Abend zuvor.

 

 

Am nächsten Tag steht viel Fahrerei auf dem Programm. Bis Camocin fahren wir auf Asphaltstraße. Dann fahren wir auf Sand und überqueren mit kleinsten Fähren ein paar Flüsse, immer am Strand entlang bis nach Jericoacara. Dort haben wir ein superschönes Hotel, damit wir an den letzten Tagen der Reise ein bisschen brasilianisches Flair und Strandurlaub genießen können. Jericoacara ist ein kleiner, sehr angesagter Badeort, der immer noch von Sandstraßen und Beachlive geprägt ist. Ein überwältigender Eindruck mit vielen Menschen, ganz auf Konsum ausgerichtet und völlig anders als die wunderschönen Naturschönheiten Brasiliens, die wir in den letzten Wochen besucht haben. Nach 2 Tagen heißt es dann Abschied nehmen. Während alle Teilnehmer zurück nach Deutschland fliegen, bleiben Silke und ich noch gut eine Woche zum Kiten. In einer superschönen kleinen Pousada in Tatajuba lassen wir es uns am Strand gut gehen und erholen uns ein wenig von den Fotoreisen, die mit ihrem eng getakteten Programm und immer in der Verantwortung sein doch etwas anstrengend sind. Ich bin in den ersten Tagen noch ein wenig schlapp, aber dann geht es aufs Kiteboard. Es ist einfach klasse! Auf dem Weg nach Fortalezza besuchen wir noch Freunde in Taiba, wo ich das erste Mal in der Welle kite. Ich habe richtig Schiss, da die Wellen recht hoch sind und ich vom Surfen weiß, dass hohe Wellen gemein sein können. Aber ich überlebe! Es klappt  richtig gut – und da sag noch einmal jemand, dass man als alter Sack so etwas nicht mehr lernen kann 🤣.

 

 

Dann geht es auch für uns zurück nach Hamburg, wo wir 3 Tage Zeit haben, uns auf Island vorzubereiten – ein neues kleines Abenteuer, von dem ihr im nächsten Blogeintrag lesen könnt…

 

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