Koalas und Kasuare (13)

24.07.- 31.07.2023 (91. - 98. Reisetag)

Immer wieder hören wir von Reisenden, dass ein Spaziergang auf Magic Island schöne Bilder von den Koalas bringen soll. Wir reisen also nach Townsville, von wo aus regelmäßig eine Fähre zur Insel fährt. Früh morgens setzen wir über und fahren bis zum Beginn des Wanderweges mit dem Bus.

Alle sagen, dass sie mühelos mehrere Tiere erspäht haben. Frohen Mutes ziehen wir los. Es ist bedeckt und angenehm kühl. Wir schauen links, wir schauen rechts. In den Baumkronen können wir nichts entdecken. Mit der Zeit vergeht uns ein wenig die Lust. Sind wir blind?

Schließlich nehmen wir es mit Humor und besuchen 2 schöne Buchten mit rundgeschliffenen Felsen und Palmen, die an die Seychellen erinnern. Dort gibt es markierte Schnorchelrouten, die wunderschön sein sollen. Leider hat der Regen das Wasser so aufgewühlt, dass es braun und undurchsichtig ist. Außerdem sind die Wellen zu hoch. Schließlich landen wir in einem Café in der Horseshoe Bay und gönnen uns einen sehr leckeren Milchshake. Diese sehr schöne Wanderung ist jedem zu empfehlen, nur dass wir unser Ziel, die Koalas zu fotografieren, leider nicht erreicht haben. Das zieht uns richtig runter.

Auf dem Rückweg steigen wir an derselben Bushaltestelle noch einmal aus. Jetzt begegnen uns viele Touristen, die alle sehr zufrieden aussehen. Wir fragen sie alle, ob sie Koalas gesehen haben und alle nicken und raten uns, weiterzugehen. Wir schreiten aus und endlich entdecken auch wir ein Tier auf einem Baum. Wir sind nun doch erleichtert, da wir es schon aufgegeben hatten. Das nachtaktive Tier sitzt im Baum, schläft und bewegt sich kaum. Dennoch fangen wir es mit der Kamera ein und als ein weiteres Tier entdeckt wird, haben wir das Glück, das der kleine Kerl wach ist und sogar den Baum herunterklettert, ohne sich von den herumstehenden Touristen irritieren zu lassen. Wir sind hocherfreut und knipsen, was das Zeug hält. Auf dem Rückweg erkennen wir die Spuren der Touristen, die zu den Schlafbäumen führen und finden sogar noch ein weiteres Tier. Zufrieden fahren wir zur Fähre zurück und genießen die kurze Fährfahrt, die sehr feucht abläuft, da es regnet und stürmt. Die Wellen lassen das Schiff schaukeln und viele Gäste werden richtig nass. Wir auch!


In Townsville finden wir eine sehr kompetente Werkstatt, die am nächsten Tag die Spur unseres Rockhoppers einstellt. Da sich die Straßen hier nach links neigen, zieht der Wagen immer nach links und wir müssen gegensteuern. In Europa ist die Spur so eingestellt, dass sie die Rechtsneigung ausgleicht. Jetzt fährt unser Auto auch hier fast geradeaus.


Die nächsten drei Tage verbringen wir in einer sehr schönen Bucht in der Nähe von Mission Beach. Hier soll es Kasuare, große flugunfähige Vögel, geben. Die sehen wir aber trotz aller Mühe nicht. Eventuell liegt es daran, dass es fast ununterbrochen regnet. Wir können neben einem stillgelegten Campingplatz stehen, und uns mit den Dingen beschäftigen, zu denen wir sonst so wenig kommen. Das heißt, wir arbeiten am Block, ich lerne für meine Ausbildung, Kleinigkeiten werden repariert und wir gehen am Strand spazieren.

In Etty Bay soll es die Kasuare nun wirklich geben. Wir fahren dorthin und können genau eine Nacht auf dem Campingplatz stehen, da er voll ausgebucht ist. Der Platz selbst sagt uns nicht besonders zu, weil alle eng an eng stehen. Der Strand ist recht schön, das Wetter aber immer noch nicht sehr einladend. Abends haben wir kein Glück. Kein Kasuar weit und breit. Wir hoffen auf den Morgen.

Um 6 Uhr hüpfen wir aus dem Bett. Kaum sind wir aus dem Auto gestiegen, sehe ich einen Kasuar in ca. 10 m Entfernung. Schnell legen wir alles weg und greifen zur Kamera. Rucksack, Regenschirme und Kaffee sind plötzlich unwichtig geworden. Jetzt heißt es unbedingt gute Fotos zu machen. Der Vogel spaziert zwischen den Wohnmobilen durch und hält sich die überwiegend auf dem Weg parallel zum Strand auf, da dort Früchte herumliegen, die er offensichtlich mag. Wir nähern uns vorsichtig. Die großen scharfen Krallen des Tieres können einem sehr zusetzen, falls der Vogel sich bedroht fühlt und meint sich verteidigen zu müssen. Diesen Eindruck wollen wir auf keinen Fall erwecken. Der Hintergrund für die Fotos ist schwierig und jeder von uns versucht, ihn in einer Position zu erwischen, die ihn möglichst gut darstellt. Inzwischen gießt es in Strömen und wir werden klitschnass. Aber der Eifer lässt nicht nach. Wir laufen dem Vogel hinterher, bis er sich wieder in der Nähe des Waldes hinter dem Campingplatz befindet. Dort überfallen uns die Mücken und hinterlassen viele Spuren auf unserer Haut. Der Kasuar aber hat sein Frühstück beendet und verschwindet einfach im Dickicht...

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