Europa statt Brasilien

Eigentlich wäre ich ja in Brasilien gewesen, aber wegen Corona....

So mussten also andere Ziele her. Natürlich kann man in Europa viele spannende Dinge fotografieren, aber wo gibt es noch etwas, das man nicht an jeder "Ecke" sieht - ein schwieriges Unterfangen. Und so kam alles anders als geplant. Während des Corona Lockdowns habe ich mit meinen Sohn sein erstes Wohnmobil ausgebaut: Sein ganzer Stolz ein Fiat Ducato mit 180 PS. So nutzten wir die Zeit für eine schöne Vater - Sohn Aktion, die zwar nicht immer ganz einfach war, aber am Ende konnten wir ein schönes Ergebnis präsentieren. So schön, dass Silke und ich gleich die erste längere Testfahrt für gut 3 Wochen machen konnten, was als eine Wiedergutmachung für die vielen Stunden, die ich in den Ausbau investiert habe, gesehen wurde. Natürlich haben wir uns darüber sehr gefreut.

So ging es also los in den Süden: Zunächst standen etliche Besuche von Freunden, die wir zum Teil lange nicht mehr gesehen haben, in Süddeutschschland und der Schweiz auf dem Programm. Gleich 3 Tage haben wir mit unseren Schweizer Freunden Jeanine und Olli, die wir aus Südamerika kennen, im Berner Voralpenland verbracht, und hatten eine wunderschöne Zeit. Es wurde gequatscht, gewandert, gekocht, extrem lecker Essen gegangen und Vieles mehr.

Dann hieß es Abschied nehmen, nicht ohne vorher, nach dringendem Anraten von Olli, dem Jungfrauenjoch einen Besuch abgestattet zu haben. Mit einer Zahnradbahn ging es durch die Eiger Nordwand bis auf 3466m in eine Welt aus Schnee und Eis. Wir ließen es uns nicht nehmen bei herrlichem Wetter bis zur Mönchsjochhütte auf 3650m zu keuchen und zu schnaufen und den herrlichen Ausblick zu genießen. Dank Corona waren wohl nur wenige Touristen unterwegs, was uns natürlich sehr gut gefallen hat.

 

 

Dann ging es zügig weiter in Richtung Frankreich, was eine wahre Wohltat war, wenn man mit einem Camper unterwegs ist. Während das Drucken von Verbotsschildern und das Aufstellen von Parkscheinautomaten wohl zu einem der größten Vergnügen der Schweizer zu zählen scheint, fühlt man sich in Frankreich als Camper wirklich willkommen. In vielen kleinen Ortschaften kann man kostenlos Wasser auffüllen, sein Brauchwasser und die Toilette entsorgen und weitestgehend frei stehen, ohne ständig Angst haben zu müssen, dass man weggeschickt wird.

Für uns ging es erst einmal zum Entspannen in die Provence, um die blühenden Lavendelfelder zu fotografieren. An einem kleinen See ließen wir uns tagsüber in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem angenehm kühlen Fluss nieder und verbrachten dort die heißen Nachmittagsstunden. Am späten Abend ging es zum Fotografieren und anschließend übernachteten wir in der Nähe der Morninglocation. Gegen 5.10 Uhr klingelt jeden Morgen der Wecker und wir machten uns   auf den Weg - immer in der Hoffnung ein paar schöne Wolken zu haben, die von der aufgehenden Sonnen angeleuchtet werden. Leider wollten die Wolken nicht so wie wir und so hatten wir meistens strahlend blauen Himmel.

 

 

Nach ein paar entspannten Tagen ging es dann aber zum Ziel der Begierde: Nach unendlich langer Recherche bin ich auf etwas ganz Besonderes gestoßen, was mich extrem fasziniert. Mich reizen  Fotos aus ungewöhnlichen Perspektiven, bei denen man zweimal hinschauen muss, um zu erkennen, um was es sich eigentlich handelt. Fotos, die einem Gemälde gleichen und trotzdem kein Gemälde sind - Salzlagunen von oben.

Während man am Ufer steht, sieht alles ziemlich langweilig aus. Man nimmt zwar die Färbung des Wassers wahr, aber erst aus der Luft kann man die Einzigartigkeit dieser Landschaft erkennen. Aufgrund des hohen Salzgehaltes vermehren sich Bakterein, die keine natürlichen Feinde haben, und färben das Wasser in den schillernsten Farben von gelb bis violett, bevor die Lagunen dann komplett ausgetrocknet sind und das Salz "geerntet" wird.

 

 

Nach fotografisch sehr spannenden Tagen ging es weiter an die Cote d'Azur, die wir eigentlich fast nur aus dem Fernsehen kannten. Natürlich ließen wir es uns nicht entgehen, in St. Tropez einen unglaublich teueren Kaffee zu trinken. St. Tropez hat einen sehr eigenen Charme und gefiel uns recht gut. Extrem teure und große Jachten liegen im Hafen, dahinter eine schön restaurierte Altstadt mit vielen kleinen Geschäften. An der Cote d'Azur übernachteten wir mal hier und mal da, was alles andere als einfach war, da alles sehr eng bebaut ist. Aber wir fanden immer nette Stellplätze, dank Corona war nicht alles ausgebucht. Zwei tolle Tage verbrachten wir mit viel Baden direkt an einer kleinen Bucht auf einem Campingplatz. Es waren die beiden einzigen Nächte auf der ganzen Tour, die wir auf einem Campingplatz verbracht haben, der uns wirklich sehr gut gefallen hat. Dann ging es weiter über Nizza, Genua, Mailand in das Tessin (Schweiz), wo ich an ein paar Traumlocations noch einmal ein paar Mädels fotografieren wollte. Abgesehen davon, dass auf dem Weg dahin ein Turboschlauch geplatzt ist und die Organisation mit den Mädels dieses Mal alles andere als einfach war, hatte ich wieder einmal tolle Tage im Tessin. Silke ist währenddessen per Zug weiter zu ihrer Tochter und den Enkelkindern gefahren, so dass wir noch ein paar Tage getrennt Urlaub gemacht haben...

 

 

Wie immer waren es sehr schöne Tage mit tollen Models und meiner schweizer Freundin Alice im Tessin, bevor es zu dem letzten Highlight der diesjährigen Sommerferien ging - nach Isny. Bereits seit dem 10. Juli 2020 steht dort bei der Firma Exploryx unser neuer Daily 4x4 alias "Rockhopper II", den ich dort das erste Mal mit eigenen Augen bewundern durfte. Mit dem Chef von Exploryx habe ich über mehrere Stunden viele Details zum Aufbau der Kabine und zu dem Zusatztank besprochen und bin mit einem sehr gespannten Gefühl nach Hause gefahren. Im November soll unser Daily, zumindest was die Kabine angeht, fertig sein, bevor ich dann in Hamburg mit dem Innenausbau beginne. Wir sind sehr gespannt und freuen uns riesig auf unser neues Projekt!

 

 

Mehr Fotos von den Salzlagunen & den Lavendel Feldern gibt es hier.

Weitere Fotos von den Mädels gibt es auf uh-photography.de.

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