Endlich wieder Japan


Nach einer gefühlten Ewigkeit von 3 Jahren geht es dieses Jahr endlich wieder nach Japan. Mit gleich zwei Fototouren habe ich die Möglichkeit fast 5 Wochen in Japan bleiben zu dürfen, was, wie auch die Jahre zuvor, einfach super, super schön ist….

Aber zunächst der Reihe nach. Los geht alles Anfang Februar in Tokyo, wo ich die erste Gruppe direkt vom Flughafen abhole. Glücklicherweise kommt das Gepäck von allen an, so dass wir unbeschwert losfahren können. Die Fahrt vom südlich gelegenen Flughafen durch Tokio begeistert jeden. Wir fahren durch Häuserschluchten, die an eine Futuretown erinnern, der Verkehr fließt problemlos, es gibt nahezu keine Baustellen, alles ist in einem Topzustand und funktioniert, die Menschen sind entspannt und das bei einer Metropole mit 38 Millionen Einwohnern. Einfach nur faszinierend. Es regnet leicht und die Temperaturen sind knapp über dem Gefrierpunkt. Auf dem Weg zu den Schneeaffen wird in den Bergen vor Schneechaos gewarnt. Bei uns macht sich einerseits eine große Vorfreude auf die Tiere im Schnee breit, andererseits hoffen wir, dass wir noch dorthin kommen. Der Regen geht in Schnee über und je höher wir kommen, umso mehr schließt sich die Schneedecke auf der Straße. Aber, wie alles in Japan, ist auch der Winterdienst hervorragend und die Straße wird permanent geräumt. Schließlich ist die Autobahn gesperrt und alle werden über einen Rastplatz geführt, um zu kontrollieren, ob man Winterreifen hat. So können wir problemlos passieren. Die wunderschöne Winterlandschaft begeistert uns sehr und so kommen wir gut im Hotel an.

Am nächsten Morgen geht es zu den Schneeaffen und wir haben Riesenglück. Die Äffchen toben durch den frischen Neuschnee und es ist wunderschön, sie beobachten und fotografieren zu können.


Nach 3 Nächten geht es am frühen Morgen zurück nach Tokyo, von wo aus wir nach Hokkaido fliegen. Alles klappt wunderbar und wir finden uns Stunden später ganz im Norden Japans auf Hokkaido wieder. Der Mietwagen ist schnell übernommen und wir fahren zu unserem Hotel am Kusharo Lake, wo wir die nächsten Tage Singschwäne fotografieren werden. Ja, der geneigte Leser denkt jetzt vermutlich „Singschwäne, warum muss ich dafür nach Japan reisen? Die gibt es doch auch auf der Hamburger Alster…“. Nein, so ist es nicht. Wir alle haben die Schwäne geliebt und ich denke, es gibt kaum einen schöneren Platz auf der Welt, um Schwäne zu fotografieren. Die Landschaft, der gefrorene See, die dampfenden Nebel der Thermalquellen, der Schneefall, der Sturm und die eisigen Temperaturen. Einfach nur besonders und schön! Fotografisch kann man hier alle Register ziehen und auch der kreativen Fotografie sind keine Grenzen gesetzt.

 

Nur schweren Herzens können wir uns von den Schwänen trennen und selbst, wenn man sich zu Anfang nicht vorstellen kann, was man hier 2 ganze Tage machen soll, so sind doch alle am Ende begeistert und schockverliebt in diesen tollen Ort.

Weiter geht es zu den Riesenseeadlern (Stellar Sea Eagles), die das Highlight auf Hokkaido sind. Wer einmal hier gewesen ist, der will nie wieder irgendwo anders Adler fotografieren. Aber natürlich spielt auch hier das Wetter eine entscheidende Rolle. Und wir haben wirklich Glück! Sowohl auf der ersten, als auch auf der zweiten Tour haben wir Packeis, schöne Sonnenaufgänge und unendlich viele Adler, die besonders durch ihre Flugkunst und Interaktionen beeindrucken. Es ist besonderer Ort mit wunderschönen Erlebnissen.

Nachmittags fahren wir auf die Notsuke Halbinsel, wo wir Füchse und Sikahirsche fotografieren. Auch wenn ich kein Fan von Rotwild bin, so bin ich doch beeindruckt, wie dicht wir an die Hirsche herankommen, ohne dass sie die Flucht ergreifen. Aber eigentlich sind die Füchse das Highlight und es klingt mir noch heute im Ohr, wenn der Ausruf „Da – ein Fuchs wie süüüüüßßßß…“ durch das Auto hallte und wir auf die Fuchspirsch gegangen sind.

 

 

Aber nicht nur die Naturerlebnisse lassen Japan zu einer unvergesslichen Reise werden, sondern auch die Menschen und das Essen. Das japanische Essen trifft wahrhaftig nicht immer den europäischen Geschmack und besonders auf Hokkaido ist es sehr Fisch lastig. Aber genau das macht Reisen in fremde Länder mit einer völlig anderen Kultur aus. So müssen wir uns daran gewöhnen z.B. beim Frühstück Fisch, Reis, eine Miso Suppe und viel Undefinierbares serviert zu bekommen….

 

 

Die Mandschurenkraniche mit ihrem knallroten Haupt, den weißen Flügeln und den schwarzen Hals- und Schwanzfedern sind ein weiteres Highlight. Während man in Deutschland die Kraniche nur aus großer Entfernung beobachten kann, kann man ihnen in Japan ganz nah sein und sich von ihren majestätischen Balztänzen verzaubern lassen. Ein Schauspiel, was immer im Februar jeden Jahres stattfindet, wenn die monogamen Vögel um die Gunst ihrer Partner werben. Wenn es dazu noch schneit – und dieses Glück hatten wir auf beiden Touren – kann man sein Glück kaum fassen, weil die Szenerie wie aus einer Märchenwelt erscheint.

 

 

Während für die erste Gruppe die Japanreise nach dem Besuch der Kraniche leider zu Ende war, hatten die Teilnehmer der zweiten Tour noch das Vergnügen für 3 Tage Tokyo besuchen zu können. Auch wenn ich Städte nicht besonders schätze und lieber in der Natur bin, so nimmt Tokyo mit Sicherheit einen der 3 ersten Plätze bei meinem persönlichen Städteranking der schönsten und interessantesten Städte der Welt ein. Tokyo rockt, Tokyo ist unglaublich, Tokyo muss man mal erlebt haben. Ganze 3 Tage haben wir Tokyo bei Tag und Nacht erkundet und dabei einige der fotografischen Highlights dieser Stadt besucht. Natürlich sind wir von den Wolkenkratzern der Skyline, dem Lichtermeer dieser unglaublichen Metropole und ihren Menschen sehr fasziniert. Besonders spannend ist es aber auch die Dynamik der Stadt mit längeren Belichtungszeiten einzufangen und so Fotos zu gestalten, die man nicht an jeder Ecke sieht.

Mit einer perfekten U-Bahn erreicht man jeden Ort in Tokyo schnell und unkompliziert. Auch wenn ich in Deutschland kein Fan von öffentlichen Verkehrsmitteln bin, so liebe ich die Metro in Tokyo, die einfach perfekt funktioniert. Da kann Deutschland noch sooooo viel lernen. Dennoch, um eine Stadt wie Tokyo ein wenig kennen zu lernen, muss man sie zu Fuß erkunden und so kommt doch der eine oder andere Kilometer zusammen. Am Abend kann man dann in einem der vielen kleinen Restaurant gut und lecker zu Abend essen und gewinnt einen kleinen Einblick in die Lebensweise der Japaner. Schon das Lesen der Speisekarte ist immer eine große Herausforderung und führt zu manch einer Überraschung…

So endet eine wunderschöne Zeit in Japan und ich freue mich schon jetzt auf die Tour im nächsten Jahr.

 

 

Weitere Fotos gibt es in der Galerie - Japan...

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