Bali – unsere Perle (44)
27.06. – 20.07.2025 ((631. – 654. Reisetag)
Nach Uwes Indonesienreise und seiner Tauchtour mit anschließenden, erholsamen Tagen allein in der Gegend von Denpasar, treffen wir uns am Flughafen in Denpasar wieder.
Leider mit etwas Verspätung, denn mein Pass wird am Automaten nicht akzeptiert. Inzwischen kann man ja sein 30-Tagevisum digital beantragen und muss nicht mehr ewig Schlange stehen, um einreisen zu können. Verwirrt durch das rote Kreuz auf dem Display der Kontrollmaschine, vermute ich, dass ich meinen, ebenfalls digital erstellten, Gesundheitspass erst vorzeigen muss. Doch das stellt sich als Irrtum heraus. Ein Flughafenmitarbeiter erkennt, dass ich bei der Beantragung einen Buchstabendreher in der Passnummer angegeben habe. Ein weiterer Mitarbeiter ändert dies und mit ungefähr einer Stunde Verspätung kann ich, ausgestattet mit einem aktuellen Visum, den Flughafen verlassen.
Die nächsten drei Wochen verbringen Uwe und ich wie im Traum. Uwe hat superschöne Unterkünfte gebucht, bei denen kein Wunsch offenbleibt und wir einmal um die Insel herumfahren. Wir verbringen ungefähr 2 bis 5 Nächte jeweils an einem Ort und genießen die Vorzüge jeder einzelnen Location. Da wir so nicht mit den Rucksackreisenden unterwegs sind, lernen wir die schönen und teilweise recht einsamen Seiten von Bali kennen, die nur mit einem gewissen finanziellen Einsatz zu besuchen sind.
Wir haben großes Glück mit dem Wetter. Es ist sehr warm und man kann auch abends noch in kurzer Hose und Kleid herumlaufen. An die Schwüle gewöhnen wir uns schnell. Nur in den Bergen ist es etwas kühler. Wir erleben so gut wie keinen Regen, was ja sehr angenehm ist.
Eine wesentliche Beschäftigung in dieser Zeit wird von Masseuren und Masseurinnen gestaltet. Eine oder anderthalb Stunden lassen wir uns fast täglich verwöhnen und erfahren verschiedenen Massagetechniken und unterschiedliche Ausführungen kennen. Während ich die sanften, eher ausstreichenden Bewegungen bevorzuge, findet Uwe die kräftig zupackenden Thaimassagen am besten. Die Preise schwanken sehr. In den Hotels zahlt man für das Ambiente, den Ausblick, die Raumgestaltung und den Tee kräftig mit, die Qualität der Massage ist dort genauso wenig vorhersehbar wie überall woanders auch. So wechseln wir ständig und gehen mal im Hotel oder im teuren Spa oder auch am Straßenrand zur Massage. Es ist immer wieder spannend und wirklich schlecht oder nervig ist es nirgends.
Wir fotografieren recht wenig. Uwe hat dies intensiv während seiner Indonesienreise gemacht und ist ein wenig Foto müde. Dennoch buchen wir uns am Tambligan Lake zweimal ein Model, das in traditioneller Kleidung für uns auf dem See und vor dem Tempel tanzt. Wir beginnen vor Sonnenaufgang und lernen beim ersten Mal, was wir beim nächsten Mal besser machen können. Wie immer zeigt sich, dass es gut ist, einen Ort mehrfach zu besuchen. Der zweite Morgen ist um einiges erfolgreicher als der erste. Es ist sehr schön, so ein überschaubares Projekt zu haben und macht uns beiden richtig viel Spaß.
Als wir vor 2 Jahren hier waren, sind wir einmal mit einem Scooter bis zu den Reisfeldern Jatiluwih gefahren. Leider gelangen uns damals nicht so gute Fotos, so dass wir uns diesmal wieder dorthin begeben. Kurz bevor wir das UNESCO Welt Naturerbe erreichen, schlägt das Wetter um und es fängt heftig an zu regnen. Es wurde viel gebaut seit damals und ein modernes Restaurant/ Café öffnet zum Glück schon um 6 Uhr in der Früh. So bekommen wir einen wärmenden Kaffee, denn es ist auch erstaunlich abgekühlt. Nach mehr als einer Stunde entscheidet sich die Sonne, uns etwas aufzuwärmen und uns die Gelegenheit für Drohnenbilder und Fotos zu geben.
Ein spannendes Thema auf Bali ist der Verkehr. Die meisten Straßen sind sehr schmal, die Autos allerdings nicht. LKWs sind ebenfalls fast überall unterwegs und nicht zu vergessen die Scooter, die offenbar jeder Balinese und auch fast jeder Tourist fährt. Zu bestimmten Stoßzeiten gibt es beinahe keinen Platz auf der Straße und trotzdem kommt jeder voran. Allerdings mit sehr viel Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme! Es wird wild überholt und auch gern mal auf der falschen Straßenseite gefahren. Wann eine rote Ampel dazu führt, dass die Fahrzeuge bremsen und wann nicht, hat sich uns bis zum Schluss nicht erschlossen. Aber egal, alle fahren und gucken, keiner hupt genervt und jeder nimmt sich zurück, sobald es gefährlich wird. Wir haben während der ganzen Zeit keinen Unfall gesehen und dadurch den Eindruck gewonnen, dass diese Art des Fahrens langsam, aber sicher ist.
Womit vertreiben wir uns sonst die Zeit? Die neuen Hotels müssen natürlich immer erforscht werden. Sie sind sehr unterschiedlich, jedoch alle für Bali recht teuer und hochwertig. Gemeinsam ist ihnen die liebevolle Gestaltung mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten. Das eine ist sehr klar strukturiert, hat wunderschöne balinesische Bilder an der Wand und viele Kleinigkeiten, wie geflochtene Körbe und Blüten auf den Handtüchern. Ein anderes ist ein wenig überladen mit balinesischem Getüdel, wobei jedes Ding seinen Platz hat und für sich genommen wunderschön ist. Mancher Raum ist sehr groß, der nächste eher klein. Es fehlt in keinem der Hotels an einer Klimaanlage, einem Swimmingpool für alle, manche haben zusätzlich noch Privatpools, schön gestalteten Badezimmern, die manchmal sogar sichtgeschützt draußen liegen. Wir haben wieder unsere Privatvilla gemietet, in der wir vor zwei Jahren schon einmal gewesen sind. Hier kommt das Personal sogar, um uns zu bekochen. Dabei merken wir, dass wir durchaus ein wenig Privatsphäre haben möchten. Immer einen fremden Menschen in der Umgebung zu haben, ist nicht wirklich unser Ding. Insgesamt können wir sagen, dass alle Hotels ihren Preis wert waren und wir uns ähnliche z.B. in Französisch-Polynesien so nicht hätten leisten können.
Ähnlich ist es mit dem Essen. Die Bandbreite dessen, was man zu sich nehmen kann, ist ungeheuer groß. Vom sehr preiswerten Nasigoreng bis zum hochpreisigen Vagu-Steak ist alles zu haben. Manche Gerichte sind besonders fein zubereitet, so dass man die persönliche Note des Kochs herausschmeckt. Manches schmeckt, ist aber nicht wirklich etwas Besonderes. Uns haben neben den balinesischen Gerichten die Früchte Smoothies und die Früchte Bowls besonders gut gefallen.
So fliegen die Tage vorbei und wir genießen die vielen Quadratmeter, die unser Rockhopper als Tinyhouse nicht zu bieten hat. Der Rückflug und die Einreise nach Cairns ist ereignis- und stresslos. So kehren wir erholt und gut gelaunt zu unserem Rockhopper und dem Leben auf 8 m2 zurück.
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