Abschied von Western Australia (36)

13.10. – 26.10.2024 (445. - 458. Reisetag)

Während der nächsten Tage und Wochen werden wir immer wieder an einige Minen heranfahren, deren Salzfelder oder Tailingponds abstrakte Muster und mit Glück verschiedene Farbstrukturen aufweisen. Tailingponds sind die Abfalleimer der Minen, in denen Rückstände aus ihrer Rohstoffgewinnung zurückgelassen werden. Wenn man direkt vor ihnen steht, sieht man häufig gar nicht, wie schön und bizarr sie aus der Luft aussehen.

Unser Weg geht mit einigen Schlenkern wieder in Richtung  Inland zu verschiedenen Minen, dann nach Dunsborough und von dort ans Meer in den Leeuwin Naturaliste NP. In Dunsborough schauen wir uns die neu gestaltete Galerie von Christian Fletcher an, der wieder mit einer tollen Bildauswahl punktet und uns ein wenig neidisch macht. Es wäre schon ein Traum, auch unsere Fotos mal groß auszudrucken und an eine dafür passende Wand zu hängen. Am Meer finden wir eine Landschaft aus Felsen, Blumen und Gischt sprühendem Wasser vor. Die kleinen, blauen Piepmätze mit der lustig senkrecht stehenden Schwanzfeder begegnen uns auch kurz, sind aber leider super schnell wieder verschwunden.

Es geht weiter ins Inland. Uwe hat viele spannende Punkte von weiteren Minen und Salzseen markiert, die wir jetzt einen nach dem anderen ansteuern. Immer wieder lässt er die Drohne steigen und kommt meist begeistert zurück. So schön die Fotos werden, das Machen ist manchmal sehr nervig, da es bei Hitze Hunderte von Fliegen gibt, die einem das Leben schwer machen. Die Fliegengitter, die man über den Kopf stülpt, helfen zwar, aber man kann dafür auch schlechter gucken. Uwe zieht sich deshalb beim Drohne fliegen manchmal ins Fahrerhaus zurück. Er macht so viele Fotos, dass er mit dem Sichten der Bilder kaum hinterherkommt. So fahren wir drei Tag lang und bewegen uns nebenbei auch noch gen Osten.

In Esperance angekommen, sind wir wieder auf vertrautem Terrain und nach den üblichen Versorgungsgängen, beschließen wir noch 4 Tage an den wunderschönen Stränden hier in der Gegend zu bleiben und uns nicht sofort auf die ewig lange und eintönige Nulllarbor zu begeben. So findet man uns zwei Nächte an unserem Lieblingsstrand, dem Wharton Beach. Es wird immer heißer und das Wasser dort kühlt einen angenehm ab. Wir stehen den ganzen Tag mit dem Auto am Strand und tüfteln an Fotos herum. Am zweiten Tag wird es mit 41 Grad fast unerträglich heiß. Aber unsere neue Klimaanlage powert und es wird angenehm kühl in der Kabine. Wir können drinnen sitzen und den super Ausblick genießen. Mir bekommt die Hitze nicht sehr gut. Ich werde antriebsarm und schlapp. Am Nachmittag setzen wir uns trotzdem mit einem Kaffee vor unser Auto und plötzlich dreht der Wind, bisher streng aus Nord kommend, auf Südwest. Sofort kühlt es sich ab. Innerhalb einer Stunde sinkt die Temperatur von 41°C auf 24°C. Das ist so überraschend wie angenehm. Endlich bekomme ich wieder frei Luft und habe auch mehr Energie.

An der Lucky Bay hoffen wir auch diesmal vergeblich auf Kängurus am Strand. Ich habe schon Leute getroffen, die glaubhaft versichert haben, dass sie dort welche gesehen haben. Wir halten das inzwischen für ein Gerücht. Auf dem Camp Ground selbst gibt es einige Tiere, aber am Strand können wir sie nicht entdecken. Wir wandern an der Küste zu einem Foto Spot, den Uwe entdeckt hat und genießen den Wind und den überragenden Blick auf die Bucht, in der sich regelmäßig die Wellen aufbauen und wieder in sich zusammenfallen. Das Baden ist hier noch entspannter als am Wharton Beach, da die Wellen harmloser sind. Wie genießen die Tage und fahren nach 2 Nächten dort traurig ab.

Da wir wieder über Esperance fahren müssen, wollen wir gern am Strand lang. Das war im März kein Problem und so lassen wir nicht einmal die Luft aus den Reifen ab. Nach ca. einem Drittel der Strecke verengt sich der Strand etwas und das Teilstück vor uns sieht auch recht schräg geneigt aus. Uwe fährt fröhlich drauf los und zack!!! beginnen die Räder sich einzugraben. Wir steigen aus, sehen uns einen Weg an, der offenbar vom Strand wegführt, aber leider noch viel sandiger ist. Uwe geht die Strecke, die vor uns liegt, ein Stück ab und kommt mit der eindeutigen Aussage wieder, dass wir dort nicht lang fahren werden. Also heißt es buddeln und die Luft aus den Reifen ablassen. Und siehe da: Unser Rockhopper lässt uns nicht im Stich. Als wäre nichts passiert, wendet er souverän und bringt uns ruhig und sicher auf die Asphaltstraße zurück.

Jetzt machen wir noch einen großen Schlenker nach Kalgoorlie Boulder. Dort befindet sich eine riesige Goldmine und entsprechend gibt es auch Tailingponds. Neben den Drohnenaufnahmen besuchen wir auch den Super Pit Lookout, der einen Blick von oben auf den aktuellen Tagebau freigibt. Es weht ein starker Wind, der die Fliegen, die uns hier im Inland wieder heftig ärgern, vertreibt. Gigantische Maschinen sind da am Arbeiten, riesige LKW transportieren das Erz aus der Mine zur Weiterverarbeitung. Eine Sprengung, die man dort auch beobachten kann, findet leider erst nach unserer Abreise statt. Auch eine ausführliche Besichtigungstour haben wir verpasst, da unsere Pläne ein wenig zu spontan sind. So fahren wir noch einmal zum Lake Lefroy und erleben dort ein so schönes Abendlicht bei Gewitter, wie wir es bisher noch nicht in Australien gehabt haben. Ein unglaubliches Licht in einer wunderschönen Landschaft und wir mittendrin!

Mehr Bilder findest du in unsere Australien Galerie!

 

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